Institut
für
unkomplizierte,unfassbare,unvergleichliche,unglaubliche,unkonventionelle,ungezogene,unwiderstehliche,urbane,unerwartete,ultrageschmeidige,unerschütterliche,umweltbewusste,umwerfende,unkonventionelle,unschädliche,unverbrauchte,unverbesserliche,unnachahmliche,urige,ungewöhnliche,unbeschreibliche,unbeschwerte,umfassende,unwirtschaftliche,unterhaltsame
Baukunst
EN | DE
KONTAKT
ÜBER UNS
PROJEKTE

_I
I_
¯I Lageplan
Plan: IFUB* I¯

Hausfuchs


Neubau eines Doppelhauses mit zwei Doppelgaragen.

Ort: 85598 Baldham (bei München)

Jahr: 2016 - 2019

Team IFUB*: Bernhard Kurz, Johannes Krohne, Marco Bross, Moritz Penker

In Zusammenarbeit mit: Aicher Projekt GmbH & Co. KG und Aicher Holzbau GmbH & Co. KG. (Werk- und Tragwerksplanung, Wärmeschutz, Brandschutz, Ausführung)

Bauleute: privat

Veröffentlichungen print: CUBE Magazin 04/2019, AIT 03/2020, md Magazin 04/2020, AIT 05/2020, Süddeutsche Zeitung Nr.157/R6 2020, Surrounded by wood 2020, Nachhaltige Häuser 2021, Süddeutsche Zeitung Nr. 252 2021, Das Haus 11/2021, db Zeitschrift 1-2.2022, Klimagerechter Wohnungsbau 09/2022, contemporary architecture - masterpieces around the world 01/2023

Preise: Häuser Award 2021 - Auszeichnung, Das Goldene Haus 2021 - Hauptpreis
_I
I_
¯I ANSICHT NORDOST
FOTO:SORIN MORAR I¯
München wächst und wächst. Das rasante Wachstum spürt man auch in den Vororten, wo eine sinnvolle Nachverdichtung bei gleichzeitigem Erhalt der Qualitäten die große Herausforderung darstellt. Beim Projekt Hausfuchs wurde ein Grundstück in zwei Teile geteilt und das ehemalige Einfamilienhaus durch ein Doppelhaus ersetzt. Frei nach dem Motto

ein Grundstück, zwei Häuser, vier Dächer

wird die Anknüpfung an den örtlichen Baubestand durch Satteldächer vorgenommen. Durch die Querstellung zur Straße wird jedoch mit einem einfachen Kniff eine klarere Adressbildung und auch eine optisch spannungsreichere Komposition erreicht.
_I
I_
¯I Ansicht Nordwest
Foto: Sorin Morar I¯
Die Volumen der beiden Häuser und der zugehörigen Garagen wurden gemeinsam gestaltet und sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe gestaffelt. Die Straßenfassade folgt zwar in gerader Linie dem Straßenverlauf, reagiert jedoch mit der

Höhenentwicklung

auf die Kreuzung an der Ecke. Als kleines Detail "am Rande" wurden auch die Müllhäuschen im gleichen Stil wie die Häuser und Garagen gestaltet.
_I
I_
¯I ANSICHT NORD
FOTO: SORIN MORAR I¯
Eine besondere Note erhält das Doppelhaus durch zwei einfache Maßnahmen. Einerseits wurde die unbehandelte

Lärchenholzschalung

an den Stirnseiten in der abwechselnden Dachneigung der einzelnen Häuser verlegt, andererseits wurden die unvermeidlichen Regenfallrohre als Gestaltungselement verwendet und zeichnen zusammen mit dem Blechdach und dem Blechsockel das Haus mit einem feingliedrigen, hellen Rahmen nach.
_I
I_
¯I Ansicht Südwest
Foto: Sorin Morar I¯
Auf der Gartenseite sorgt die

Tiefenstaffelung

für eine Zonierung des Gartens und eine erhöhte Privatheit der Terrassen. Auch wird so der schwierige Zuschnitt des Grundstücks durch das verkürzte aber um ein Stockwerk höhere Haus West ausgeglichen und mehr Gartenfläche zur Verfügung gestellt.
Besonders schön zu sehen ist hier der optischen Effekt der geneigten Holzschalung. Bei schrägem Blick wirken die Flächen unterschiedlich hell, obwohl die Schalung bis auf die gegenläufige Neigung identisch ist.
_I
I_
¯I ANSICHT SÜD
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die einzelnen Fassaden spielen mit ihrer schlichten Form und dem Satteldach mit dem Bild des "klassischen Hauses". Der Sonnenschutz aus

Stoffmarkisen

unterstreicht den wohnlichen Charakter. Die einheitliche Farbe von Haustür und Markisen wurde von den Bauherr*innen gewählt - während sich die Bauherr*innen von Haus Ost für ein dunkles Rot entschieden, wählten die Bauherren von Haus West ein dunkles Grau.
_I
I_
¯I Hof HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯

Der Hof

zwischen dem Gartenhaus des Nachbarn und dem Haus Ost ist besonders geschützt, hat jedoch aufgrund der Südausrichtung ebenso viel Sonne. Über die große Tür in der Garagenrückwand ist der Zuweg zum Garten sichergestellt.
_I
I_
¯I Ansicht Südost
Foto: Sorin Morar I¯
Das

Niedrigenergiehaus

erfüllt als reiner Holzbau höchste ökologische Anforderungen. Neben dem sehr geringen Energiebedarf ist besonders der Verzicht auf Folien im Wandaufbau und die konsequente Verwendung von Holz als Konstruktionsmaterial zu nennen. Aber auch bei der Flächeneffizienz und der Behaglichkeit hat der Holzbau große Vorteile. Durch die dünnen Wandaufbauten verbleibt mehr Wohnfläche und jeder Quadratmeter davon ist angenehm temperiert und durchlüftet. Das zeigte sich schon während der kurzen Bauphase - der angenehme Geruch nach Holz vermittelte bereits weit vor dem Einzug allgemeines Wohlbefinden.
_I
I_
¯I HAUSEINGANG HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Am

Hauseingang Haus Ost

läuft die schräge Holzschalung in der gleichen Neigung in den Windfang hinein. Hier ist auch Klingel, Briefkasten und ein Paketkasten integriert.
_I
I_
¯I HAUSEINGANG HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die seitlichen Fassaden sind horizontal gelattet, die Holzschalung folgt also ebenso wie an den Giebelseiten der Dachlinie. Viel Spaß machte die Lösung am

Hauseingang Haus West

wo sich Garage und Haus überschneiden.
_I
I_
¯I Das alte Haus
Foto: IFUB* I¯

Das alte Haus mit Fuchs

aus den fünfziger Jahren war zwar wegen des Fassadenschmucks in der Umgebung bekannt, jedoch leider in keinem erhaltenswerten Zustand mehr und musste deshalb abgerissen werde. Der Fuchs aber konnte gerettet werden.
_I
I_
¯I Der alte und neue Fuchs
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die Skizze der Großmutter der Bauherr*innen hatte der Großvater in metallischer Form auf der Fassade des alten Hauses verewigt.

Der Fuchs

wurde gesichert und ziert nun gereinigt und frisch lackiert die Fassade des neuen Hauses.
_I
I_
¯I Treppe und mehr, EG, Haus Ost
FOTO: SORIN MORAR I¯
Zentrales Element der Innenraumgestaltung von Haus Ost ist

die Treppenanlage.

Diese verknüpft nicht nur Unter-, Erd- und Obergeschoss miteinander, sondern auch den auf einer Zwischenebene positionierten Zugang zum Lager im Dach der Garage. Außerdem wurden diverse Schränke und Regale, sowie die Garderobe und Teile der Küche mit in das Element integriert.
_I
I_
¯I Treppe EG, Haus Ost
Foto: Sorin Morar I¯
Um die unterschiedlichen Raumhöhen auf kompaktem Raum erschließen zu können und gleichzeitig eine lichtdurchlässige, leichte Konstruktion zu erreichen, wurde als Konzept ein

Stahlgestell

mit eingeschobenen

Holzboxen

aus Birke entwickelt. Auch der Fußboden ist aus Birkenholz. Das massive Industrieparkett wurde genau wie die Boxen mit einem hellen, leicht weiß eingefärbten Hartwachsöl bearbeitet.
_I
I_
¯I Blick von der Küche zum Eingangsbereich, HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Das Stahlgerüst erstreckt sich bis in die Küche und den Eingangsbereich und integriert hier

geliebte Bestandsmöbel

der Bauherr*innen. Sogar der Kühlschrank ist hier enthalten. Über dem Durchgang zum Eingang befindet sich die Brücke zwischen Garagendach und Obergeschoss.
_I
I_
¯I Eingangsbereich, HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die Treppe beginnt bereits im

Eingangsbereich

wo sich die Flexibilität des Konzepts besonders an der beidseitigen Nutzbarkeit der Boxen bezahlt macht.
Der Fliesenboden mit seinem prägnanten Muster wurde für die Bauherren entworfen und findet sich als auflockerndes Element auch noch in der Küche wieder.
_I
I_
¯I Küche, Haus Ost
Foto: Sorin Morar I¯
Aus der

Küche

blickt man durch das große Fenster im Wohnzimmer hinaus in den Garten. Die Küche selbst ist ebenso wie die anderen Boxen aus Birke gefertigt. Die gefrästen runden Grifflöcher sind in den Farben passend zu den Fliesen hinterlegt und machen so das Farbkonzept zu einer runden Sache.
_I
I_
¯I DETAIL TREPPE, HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
In den

Treppenboxen

verstecken sich nicht nur kleine, liebevoll gestaltete Details sondern auch die unendliche Zitronenfontäne.
_I
I_
¯I Großes Sitzfenster, EG, Haus Ost
Foto: Sorin Morar I¯
Aus dem großen

Sitzfenster

im EG hat man die alte Eiche voll im Blick. Abhängen erwünscht!
_I
I_
¯I TREPPE, UG, HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Ein kurzer Abstecher nach unten zeigt die Treppe im Untergeschoss. Hier wurden

Putzraum und Stauraum

integriert. Effiziente Platznutzung auf jedem Geschoss!
_I
I_
¯I Blick vom OG ins EG, Haus Ost
Foto: Sorin Morar I¯
Auf dem Weg nach oben blickt es sich von der

Brücke

zwischen OG und Garagendach ganz famos nach unten und oben.
_I
I_
¯I Dachfenster über Treppe, Haus Ost
Foto: Sorin Morar I¯
Über der Brücke zum Garagendach befindet sich ein großes

Dachfenster

welches eine Leuchte fast unnötig macht. Nachts scheint hier der Mond so hell, dass die Bauherren nach dem Einzug entschieden, dass die Leuchte am Treppengeländer auch für den Flur ausreichend ist.
_I
I_
¯I KINDERZIMMER, OG
FOTO: SORIN MORAR I¯
Unter dem Dach lebt es sich auch im

Kinderzimmer

ganz hervorragend. Vor allem wenn man auch noch ein Sitzfenster im Zimmer hat...
_I
I_
¯I Flur, OG, HAUS OST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Im Flur im Obergeschoss endet die Treppe und fungiert dort nur noch als Brüstung. Bis unters Dach reicht der Raum und nimmt hier das

Bild eines Hauses

im Kleinen wieder auf. Die besondere Form wird erst durch die schräge Wand zum Bad auf der linken Seite geschaffen, die dem kompakten Bad Luftigkeit und dem Flur Besonderheit verleiht.
_I
I_
¯I Masterbad, OG, Haus Ost
FOTO: SORIN MORAR I¯
Ein einfacher Trick macht aus einem kompakten, innenliegenden Bad ein luftiges, lichtdurchflutetes

Masterbad.

Durch die Neigung des oberen Teils der Wand zum Flur wird Platz für zwei große Dachfenster geschaffen und ein großzügiger Raumeindruck erzeugt.
_I
I_
¯I Blick zur Decke Masterbad, OG, Haus Ost
FOTO: SORIN MORAR I¯
Manchmal ist der ungewöhnlichste gleichzeitig

der schönste Blick.

Wer sich auf den Boden des Masterbads im Obergeschoss legt, hat mit dem Blick zur Decke nicht nur den Ausblick in den Himmel, sondern auch den Einblick in die "Rote Rakete" getaufte Duschnische.
_I
I_
¯I Die ROTE RAKETE, OG, Haus Ost
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die Dusche im OG wurde

Rote Rakete

getauft. Irgendwie einleuchtend oder?
_I
I_
¯I Die Dusche, OG
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die Lieblingsfarbe der Bauherrin wurde in dunkelrot glasierten, handgefertigten

Krakelee Fliesen

in der Dusche des Masterbads verewigt.
_I
I_
¯I Masterbad, OG, Haus Ost
FOTO: SORIN MORAR I¯
Ein

großer Spiegel

erweitert das Masterbad auch in der Horizontalen. Durch Verwendung eines hellen Stahlgestells unter dem Waschbecken und als Handtuchhalter sowie dem Badschrank aus Birke wird auch hier optisch an die Gestaltung des Hauses angeknüpft.
_I
I_
¯I Gästebad, EG
FOTO: SORIN MORAR I¯
Auch im Gästebad im EG kamen die Krakelee Fliesen zum Einsatz. Die grüne Duschnische wurde dementsprechend

grüne Hölle

getauft.
_I
I_
¯I Zentrale Treppe, EG, Haus West
FOTO: SORIN MORAR I¯
So ähnlich die Häuser von außen sein mögen, so individuell sind sie im Innenraum an die Bauherrnschaft angepasst. Wobei sich auch das Haus West ganz um die

zentrale Treppe

herum entwickelt. Luftig und offen trennt diese den Wohnraum vom Esszimmer. Zusammen mit dem Fischgrätparkett in Eiche und der akustisch wirksamen Sichtholzdecke aus Fichte wird hier jedoch ein komplett anderer Raumeindruck erzeugt.
_I
I_
¯I Treppe, EG, Haus West
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die simple Treppenkonstruktion bestehend aus weißen Holmen mit massivem Eichenbelag wurde mit einem aufregenden Geländer aus schwarz lackiertem Stahl kombiniert. Um möglichst viel Platz zu sparen, wurde die Treppe in der Mitte des Podests um zwei Stufen erweitert. Der Unterschnitt der Stufen verstärkt nicht nur den Zickzack-Effekt sondern führt auch zu einer weiteren Platzreduktion.

Superkompakt!

_I
I_
¯I TREPPE, HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Das

ZickZack

des Treppengeländers im Haus West erinnert an Treppen der 50er Jahre.
_I
I_
¯I Detail Treppe, Haus West
Foto: Sorin Morar I¯
Die

Treppe im Detail

zeigt schön die einzelnen Schichten von weißem Holm, Eichenstufen und schwarzem Geländer.
_I
I_
¯I KÜCHE, EG, HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Auch im Haus West ist die Küche als

offene Wohnküche

mit Kochinsel gestaltet. Jedoch wurde der zentrale Block hier von den Bauherr*innen in dunklem, supermattem blau als das zentrale Element definiert, während der Rest der Küche schlicht in den Hintergrund tritt. Einzelne offene Elemente aus Eichenholz lockern auf und nehmen die Materialität des Fußbodens wieder auf.
_I
I_
¯I Küchenfenster, EG HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯

Das kleine Fenster

in der Küche erlaubt den direkten Blick zur Straße ohne zu viel Privatheit dafür aufgeben zu müssen. Der perfekte Platz für eine schöne Vase ist das Fenster natürlich auch.
_I
I_
¯I KINDERZIMMER, OG, HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Die Fensterrahmen sind im Haus West weiß beschichtet - aber auch hier gibt es gemütliche Fenster zum Hineinsetzen. Einer der schönsten Räume im ganzen Haus ist das

Kinderzimmer

mit den zwei Fenstern. Durch die verschiedenen Einbauhöhen entstehen unterschiedliche Ausblicke und eine spannende Lichtstimmung für einen ansonsten relativ normalen Raumzuschnitt. Da geht es rund!
_I
I_
¯I DACHGESCHOSS, HAUS WEST
FOTO: SORIN MORAR I¯
Im Haus West endet die Treppe einen Stock höher als im Haus Ost im hellen

Dachgeschoss.

_I
I_
¯I Grundriss UG
Plan: IFUB* I¯

Grundriss UG

_I
I_
¯I Grundriss EG
Plan: IFUB* I¯

Grundriss EG

_I
I_
¯I Grundriss OG
Plan: IFUB* I¯

Grundriss OG

_I
I_
¯I Grundriss DG
Plan: IFUB* I¯

Grundriss DG

_I
I_
¯I DACHAUFSICHT
PLAN: IFUB* I¯

Dachaufsicht

_I
I_
¯I QUERSCHNITT
PLAN: IFUB* I¯

Querschnitt

_I
I_
¯I ANSICHT SüD
PLAN: IFUB* I¯

ANSICHT Süd

_I
I_
¯I ANSICHT NORD
PLAN: IFUB* I¯

Ansicht Nord

_I
I_
¯I Plan und Umsetzung
FOTOs: SORIN MORAR, Rendering: mojoimages I¯
Ein kleiner Spaß ganz zum Schluss.

Rendering vs. Foto

Was sind die Bilder vor dem Bau und was die Bilder nach dem Bau?